Der AdBlue-Tank bei deinem Fahrzeug ist leer? Kein Grund zur Sorge! Wir zeigen dir, was du beim AdBlue nachfüllen beachten musst.
AdBlue, eine flüssige Harnstofflösung, wird in Fahrzeugen mit SCR-Systemen verwendet, um die Stickoxidemissionen zu reduzieren. Dazu wird es vor einem speziellen Katalysator eingespritzt, wo es mit den Schadstoffen reagiert und sie in Wasserdampf und harmlosen Stickstoff umwandelt.
Eine saubere Sache. Doch wenn der AdBlue-Zusatztank leer ist, geht nichts mehr: Das Dieselfahrzeug lässt sich nicht mehr starten.
Also muss die Lösung nachgefüllt werden – und das ist bei manchen Fahrzeugen ganz schön knifflig. Man muss wissen, wo der Tank ist, wie man ihn öffnet und dann alles wieder verschließt, ohne eine Sauerei zu machen.
Wann muss man AdBlue nachfüllen?
Die aktuellen Fahrzeuge mit SCR-System haben AdBlue-Tanks, die zwischen 8 und 33 Litern fassen.
Der AdBlue-Verbrauch liegt bei etwa drei bis fünf Prozent des Kraftstoffverbrauchs. Ein Auffüllen des AdBlue-Tanks ist also je nach Abstimmung des Abgassystems und den Einsatzbedingungen etwa alle 5000 bis 15.000 Kilometer notwendig.
Ideal ist es, wenn die AdBlue-Menge im Tank von Pkw-Modellen so bemessen ist, dass die Werkstatt sie im Rahmen der regelmäßigen Inspektionsintervalle nachfüllen kann.
Die meisten Fahrzeuge verfügen über ein Füllstandkontrollsystem, das den Fahrer warnt, den Tank frühzeitig aufzufüllen, wenn der AdBlue-Vorrat zur Neige geht oder wenn nur noch 2400 Kilometer Reichweite vorhanden sind. Das System zeigt auch an, wie viel AdBlue noch vorhanden ist.
Wenn du trotz der Warnungen versäumst, rechtzeitig AdBlue nachzufüllen, lässt das Motorsteuerungssystem den Motor nicht mehr starten. Dies ist aufgrund von Umweltschutzgesetzen und -vorschriften erforderlich.
Wo kann man AdBlue kaufen?
AdBlue kann an vielen Orten gekauft werden, z. B. in Baumärkten, Autohäusern, Tankstellen und Werkstätten. Du kannst den Harnstoff sogar in großen Mengen bei einem Discounter finden – manchmal für weniger als einen Euro pro Liter.
Es gibt übliche Gebindegrößen von einer halben Gallone bis zu zehn Litern. Als Einwegflaschen sind diese aus Umweltgründen jedoch kritisch zu sehen.
Einige Werkstätten bieten zwar die AdBlue-Betankung mit einem Gerät an, das dann kaum Plastikabfälle hinterlässt, aber der Preis ist häufig teurer, als wenn der Fahrer es selbst aus einem Kanister nachfüllt.
Dafür gibt es u. a. von Volkswagen und anderen Herstellern Befüllschläuche mit Druckausgleich, sodass kein AdBlue daneben geht.
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Gibt es AdBlue Tankstellen?
Tatsächlich werden AdBlue-Zapfsäulen immer weiter verbreitet. Die Website von Clever Tanken bietet Dieselfahrern eine Suchfunktion, um die nächstgelegene geeignete AdBlue-Zapfsäule sowie Verkaufsstellen für Nachfüllbehälter zu finden.
Einige Fahrzeughersteller geben auch die Betankung an Lkw-AdBlue-Zapfsäulen frei. Hinweise dazu findest du in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges. Da Lkw-AdBlue-Zapfsäulen aber eine deutlich höhere Durchflussgeschwindigkeit haben, sollte man hier beim Nachfüllen aufpassen.
Was kostet AdBlue?
Im Allgemeinen ist es billiger, große Behälter oder „lose Ware“ in Werkstätten und an Tankstellen zu kaufen.
Ein Zehn-Liter-Kanister kostet normalerweise 18 Euro, aber manche Tankstellen verlangen bis zu fünf Euro pro Liter. Es lohnt sich also, im Voraus zu tanken oder einen kleinen Vorrat anzulegen.
Kann man AdBlue selbst nachfüllen? Was gibt es dabei zu beachten?
Auch wenn einige Werkstätten das Nachfüllen von AdBlue mit einem speziellen Gerät anbieten, kannst du es mit ein wenig Übung leicht selbst durchführen.
AdBlue selbst nachfüllen in 5 Schritten
- Fülle das AdBlue in den dafür vorhergesehenen AdBlue-Tank. Dieser hat eine eigene Einfüll-Öffnung. Meist findet diese sich neben dem normalen Tankstutzen oder im Kofferraum. Seltener im Motorraum.
- Je nach Fahrzeugmodell gibt es im Bordwerkzeug Adapter, die auf den Einfüllstutzen geschraubt werden.
- Fülle NIEMALS AdBlue in den Dieseltank.
- Nach dem Befüllen von AdBlue schalte zunächst die Zündung ein, bis der Bordcomputer das Nachfüllen erkannt und bestätigt hat.
- Danach starte den Motor ganz normal.
Falls AdBlue selbständig nachgefüllt wird, ist zu beachten, dass es NICHT in den normalen Dieseltank gehört, sondern in einen eigenen Tank, und dass keine umliegenden Fahrzeugteile wie Lack oder Kunststoff mit der Lösung in Berührung kommen.
Der Einfüllstutzen kann bei wenigen Modellen auch im Kofferraum oder Motorraum sein. Bei den neueren Modellen ist er aber neben dem Kraftstofffeinfüllstutzen zu finden.
AdBlue hat stark korrosive Eigenschaften und muss daher für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Die Verwendung von schlechter Qualität kann Schäden des Abgassystems hervorrufen, was zu einem geringeren Drehmoment, Geschwindigkeitsverlust und schlussendlich zum Ausfall des Systems führen kann.
AdBlue kann somit durch einen Trichter selbst nachgefüllt werden – es sollte jedoch beachtet werden, dass verschüttete Tropfen sofort mit Wasser weggespült werden müssen, um die Lackierung nicht zu beschädigen. Wir empfehlen AdBlue im Autohaus nachfüllen zu lassen – das ist schnell, sauber und günstig.
Falsch betankt: was nun?
Da der AdBlue-Tank einen kleinen Einfüllstutzen hat (19,75 mm Durchmesser), ist es sehr unwahrscheinlich, dass irrtümlich Dieselkraftstoff eingefüllt wird.
Das Einfüllen von AdBlue in den Dieseltank ist bei Fahrzeugen ohne Fehlbetankungsschutz einfach. Zum Beispiel, wenn handelsübliche Fünf- oder Zehn-Liter-Kanister aus dem Baumarkt oder Supermarkt mit einem einfachen Einfüllstutzen verwendet werden.
Wenn AdBlue versehentlich in den Dieseltank gefüllt wird oder umgekehrt, kann der Schaden genauso groß sein wie bei einer versehentlichen Verwendung von Benzin.
Was tun, wenn es passiert ist?
Eine intensive Reinigung des Tanks ist in der Regel ausreichend, solange die Zündung noch nicht eingeschaltet ist.
Wenn die Zündung eingeschaltet wird, kann das AdBlue in das empfindliche Einspritzsystem gelangen und teure Schäden verursachen. Neben der Tankreinigung müssen auch Kraftstoffpumpen, Leitungen und Filter ausgetauscht werden.
Wenn der Motor gestartet wurde oder versucht wurde, ihn zu starten, müssen auch die Einspritzdüsen oder Injektoren ausgetauscht werden.
Die Empfehlungen, was nach einer Falschbetankung zu tun ist, variieren jedoch je nach Hersteller und Modell. Daher solltest du entweder die Betriebsanleitung deines Fahrzeugs konsultieren oder sich im Notfall an eine Werkstatt wenden.
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